
Neues Promotionskolleg zur Gesundheits- und Präventionsforschung
03.12.2020
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Die Charité – Universitätsmedizin Berlin ist 2020 als einer von drei Standorten mit einem Else Kröner-Promotionskolleg ausgestattet worden. Mit dem Nachwuchsprogramm sollen Studierende der Humanmedizin auf eine akademische Karriere vorbereitet werden. Die Förderung umfasst 800.000 Euro für zunächst drei Jahre – mit Option auf eine zweite Laufzeitperiode.
Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung unterstützt mit dieser Förderlinie die Medizinischen Fakultäten in Deutschland, besonders interessierte und begabte Studierende der Medizin für wissenschaftliche Forschungstätigkeit zu gewinnen. Die Studenten erhalten in den Kollegs dabei die Möglichkeit, eingebettet in ein inspirierendes Umfeld eine anspruchsvolle Promotion durchzuführen. Neben der Charité werden die Hannover Medical School und die Ludwig-Maximilians-Universität München gefördert.
Die Charité wurde für ihr Konzept „Rethinking Health: Gesundheits- und Präventionsforschung" mit einer Förderung ausgezeichnet. Eingebettet in die „Strategie Charité 2030“, wird das Promotionskolleg die Lücke zwischen Medizinstudium und akademischer Karriere schließen und Studierende frühzeitig an eine substantielle wissenschaftliche Tätigkeit heranführen. Im Zentrum des Programms stehen eine intensive, individuelle und direkte Betreuung der Promovierenden, verbunden mit Mentoring über die Verweildauer im Promotionskolleg hinaus. Dazu bietet das Kolleg unter anderem eine Anbindung an das seit Jahren etablierte BIH Charité Clinician Scientist Program der Charité und des Berlin Institute of Health (BIH). Zusätzlich ist ein auf Medizinerinnen zugeschnittenes Mentoring-Programm integriert mit dem Ziel, die Zahl der auf Professuren berufenen Ärztinnen in den nächsten Jahren zu steigern. So erlaubt das Kolleg eine planbare und gut strukturierte akademische Laufbahn für den medizinischen Nachwuchs, die ein Vorbild für die medizinische Ausbildung werden kann.
Das Promotionskolleg sorgt für ein neues wissenschaftliches Verständnis von Gesundheit, die hier als aktiver Prozess verstanden wird, der auf distinkten gesundheitswahrenden Signalwegen basiert. Dieser Prozess wird von einer kontinuierlichen Anpassung an die Umwelt getrieben – etwa die Ernährung oder die Mikroorganismen des Körpers (Mikrobiom). Die Signalnetzwerke, die für eine Stabilisierung der Gesundheit sorgen und so Krankheits-Resilienz bewirken, stehen auch als molekulare Zielstrukturen für eine Prävention von Krankheiten im Fokus.
Sprecher des neuen Kollegs ist Prof. Dr. Andreas Diefenbach, Direktor des Instituts für Mikrobiologie und Infektionsimmunologie der Charité. Die stellvertretenden Sprecher sind Prof. Dr. Chiara Romagnani, Wissenschaftlerin an der Medizinischen Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie und am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum, und Prof. Dr. Felix Knauf von der Medizinischen Klinik für Nephrologie und Internistische Intensivmedizin.