OXYMIND
Oxytocin-augmentierte Gruppenpsychotherapie bei Patienten*innen mit Schizophrenie
Die Wirksamkeit der derzeitigen Behandlungsmöglichkeiten für soziokognitive Defizite und Negativsymptome (NS) bei Schizophrenie-Spektrum-Störungen (SSD) bleibt begrenzt. Als Ursache von NS wird eine Interferenz zwischen dem mesokortikolimbischen Dopaminsystem für soziale Belohnungserwartung und dem Netzwerk für sozioemotionale Prozesse vermutet. Oxytocin (OXT) kann die funktionelle Konnektivität zwischen diesen neuronalen Netzwerken verbessern. Niedrigere OXT-Plasmaspiegel korrelieren negativ mit dem Schweregrad von NS und Defiziten in der sozialen Kognition bei SSD. Es hat sich gezeigt, dass die intranasale Verabreichung von OXT die soziale Kognition, einschließlich Empathie, bei gesunden Probanden verbessert, aber die Ergebnisse bei SSD uneinheitlich sind. Nach der Sozialen-Salienz-Hypothese variiert die Wirkung von OXT je nach sozialem Kontext und individuellen Faktoren. Außerdem können die durch OXT vermittelten Auswirkungen auf Psychopathologie, NS und Empathie von genetischen Varianten der OXT-Rezeptoren (OXTR) abhängen. In einer Pilotstudie konnten wir eine Verringerung der NS durch die Verabreichung von OXT in einem positiven sozialen Kontext bei SSD nachweisen. Wir konnten auch zeigen, dass sich NS und andere Symptome nach einer achtsamkeitsbasierten Gruppenpsychotherapie (MBGT) verbesserten. Ziel dieser Studie bei Personen mit SSD ist es, die Wirkung der Kombination von OXT-Verabreichung und MBGT auf NS, Empathie, Affekt und Stress zu untersuchen. Die Haupthypothese, die getestet werden soll, ist, dass die Anwendung von OXT im Vergleich zu Placebo vor einer MBGT bei Patienten mit SSD zu einer stärkeren Verringerung der NS führt. Das Forschungsdesign basiert auf einer experimentellen, dreifach verblindeten, randomisierten, Placebo-kontrollierten Studie.
Kontakt
cand. Dr. med.
Ärztliche Leitung Modul Psychotische Störungen, BIH Clinician Scientist, B.Sc.