Im Jahr 1769 führte Professor Joachim Friedrich Henckel, Chirurg und Hofrat von König Friedrich II., den ersten Kaiserschnitt an der Charité durch. Danach folgten in den nächsten 40 Jahren noch vier weitere Eingriffe an lebenden Schwangeren. Anlässlich des „ersten Berliner Kaiserschnitts“ blickt ein Symposium auf die 250-jährige Geschichte der sogenannten Sectio caesarea an der Charité zurück.
Noch bis weit ins 19. Jahrhundert blieb der Kaiserschnitt ein riskanter Eingriff, bei dem die Kinder überlebten, die Mütter hingegen meist nach kurzer Zeit verstarben. Heute gehört der Kaiserschnitt zu den sichersten Operationen. Auf dem Symposium sprechen die Expertinnen und Experten über die Geschichte des Kaiserschnitts und in welchen Fällen der operative Eingriff medizinisch notwendig oder vermeidbar ist. Prof. Dr. Wolfgang Henrich, Direktor der Klinik für Geburtsmedizin, referiert über die Weiterentwicklung zur Kaisergeburt: Bei der von ihm 2012 an der Charité eingeführten Methode wird der Sichtschutz zwischen Mutter und Kind abgesenkt und den Eltern ermöglicht, die Geburt ihres Kindes trotz Kaiserschnitt direkt mitzuerleben. Darüber hinaus werden auf dem Symposium auch Nebenwirkungen und Komplikationen sowie psychische Aspekte des Kaiserschnitts diskutiert.
Das Jubiläumssymposium „250 Jahre Kaiserschnitt an der Charité“ findet am Mittwoch, den 11. Dezember von 15:15 Uhr bis 19:30 Uhr in der Hörsaalruine des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité, Charitéplatz 1 in 10117 Berlin, Geländeadresse Virchowweg 17, statt. Medienvertreter sind herzlich eingeladen und werden gebeten, sich unter presse(at)charite.de anzumelden.
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Kontakt
Prof. Dr. Wolfgang Henrich
Direktor der Klinik für Geburtsmedizin
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 564011
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