Am Campus Benjamin Franklin werden jetzt zehn neue Operationssäle hergerichtet. Sie ersetzen OP-Säle, die in ihrer Raumstruktur und ihrer gebäudetechnischen Ausstattung aus den sechziger Jahren stammen. Der neue OP-Bereich ist offener gestaltet und kann aufgrund der entstehenden größeren Fläche flexibel für innovative Operationsverfahren genutzt werden. Der Einbau neuester medizinischer Informationstechnologie unterstützt die High-Tech-Umgebung maßgeblich. Die Bau- und Sanierungsmaßnahmen erfolgen in zwei Bauabschnitten, die bis Anfang 2016 abgeschlossen sein sollen und jeweils fünf OP-Säle umfassen. Die Kosten sind mit 19 Millionen Euro angesetzt. Der Operationsbetrieb läuft während der Sanierung auf gleichem Niveau weiter. Für den reibungslosen OP-Betrieb werden die restlichen Operationssäle im zentralen Operationsbereich sowie an anderen Stellen im Haus intensiver genutzt.
„Die Sanierung der Operationssäle ist dringend erforderlich, da die gebäude- und die medizintechnischen Ausstattungen nicht mehr dem heutigen Standard entsprechen und die Systeme zunehmend havarieanfällig sind“, betont Christian Kilz, Bauchef der Charité. Er ergänzt: „Diese notwendige technische Erneuerung bietet für uns gleichzeitig die Gelegenheit, alte Grundrissstrukturen an moderne OP-Abläufe anzupassen.“ Beispielsweise werden bisherige Nebenräume so zusammengefasst, dass in jeder Raumgruppe auf gleicher Fläche fünf statt bisher vier OP-Säle entstehen, die zudem noch größer sind.
„1968 war das Klinikum am Campus Benjamin Franklin als modernstes Klinikum Europas eröffnet und nach amerikanischem Vorbild als gemeinsames Haus für Krankenversorgung, Forschung und Lehre konzipiert worden. Heute ist der Campus Benjamin Franklin seit nunmehr zehn Jahren ein etablierter Standort der Charité und hat dadurch zur Entstehung des größten europäischen Universitätsklinikums, der Charité – Universitätsmedizin Berlin, beigetragen. Nach Abschluss der Sanierung wird der zentrale Operationsbereich zu den modernsten Einrichtungen Berlins gehören“, erklärt der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Ulrich Frei.
So sind zwei der Operationssäle als Hybrid-OP-Säle geplant, in denen mit verschiedenen bildgebenden Verfahren die Operationen präziser geplant und das operative Ergebnis direkt überprüft werden kann. Dies ist von großem Interesse in der Gefäß- und Neurochirurgie. Die Operationssäle werden über eine IT-Ausstattung verfügen, die während des operativen Eingriffs Videokonferenzen innerhalb der Charité und mit externen Kompetenzzentren ermöglicht und auch eine Verbesserung in der Medizinerausbildung darstellt.
Insgesamt wird der Grundriss offener gestaltet und beispielsweise die Geräte- und Materiallager sowie der Bereich für die Anästhesieeinleitung für jede Raumgruppe konzentriert. Dadurch werden die funktionalen Beziehungen deutlicher, was letztlich auch der Patientensicherheit zugutekommt. Zwischen den zwei Raumgruppen entstehen gegenüber liegend der neue Aufwachraum und die postoperative Überwachungseinheit. Der räumliche Übergang ermöglicht eine flexible Nutzung und erlaubt ebenso Überwachungs- und Behandlungskonzepte nach einer Operation.
Im Gesamtbudget von 19 Millionen Euro sind neben der Herrichtung der Operationssäle und Nebenräume auch eine anteilige Sanierung des Daches, die Erneuerung der zugeordneten Technikzentrale und die Erweiterung des Umkleidebereichs für das Personal vorgesehen.
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Uwe Dolderer
Leiter Unternehmenskommunikation
Charité – Universitätsmedizin Berlin
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