
Die Nationale Kohorte (NAKO), Deutschlands größte Gesundheitsstudie, zieht erstmals Bilanz. Im NAKO-Studienzentrum Berlin-Mitte an der Charité – Universitätsmedizin Berlin informierten die Macher der Studie über den aktuellen Stand. Was wurde bisher erreicht? Wie kommt die Studie an und wie geht es weiter? Zudem wurde die bundesweit 50.000 Studienteilnehmerin geehrt.
Mit 50.000 von bundesweit geplanten 200.000 Studienteilnehmern ist die NAKO bereits jetzt größer als alle anderen bevölkerungsbezogenen Studien in Deutschland. Sie bietet damit eine umfangreiche Forschungsplattform, um die Entstehung chronischer Krankheiten wie Krebs, Demenz, Diabetes, Infektionskrankheiten und Atemwegserkrankungen wissenschaftlich zu untersuchen. Silke Janetzek, Teilnehmerin im Studienzentrum Berlin-Mitte, ist die 50.000 Probandin. Für ihr Engagement erhielt sie Blumen und eine Urkunde. Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender des Vereins Nationale Kohorte, sagte im Rahmen der Ehrung: „Wir danken Silke Janetzek stellvertretend für alle unsere Studienteilnehmenden und hoffen auf viele weitere Bürgerinnen und Bürger, die sich für eine verbesserte Gesundheitssituation engagieren.“
Einer der Schwerpunkte des Studienzentrums Berlin-Mitte ist es, den Gesundheitszustand von Berlinerinnen und Berlinern mit Migrationshintergrund zu untersuchen. Ein Migrationshintergrund kann die Chance auf eine adäquate medizinische Behandlung beeinträchtigen, beispielsweise wenn Probleme mit der deutschen Sprache bestehen. „Das Studienteam ist auf die Untersuchung von Bürgern mit Migrationshintergrund sehr gut vorbereitet. Viele Mitarbeiter sind zweisprachig und haben selbst bikulturelle Hintergründe. Insgesamt spricht das Team die wichtigsten zehn Sprachen, die in Berlin vertreten sind“, erläutert Prof. Dr. Karl Max Einhäupl. In Berlin wurden bisher knapp 4.000 Teilnehmer untersucht – ihre Rückmeldungen sind überwiegend positiv. Diesen Trend bestätigt auch Julia Schulte, Study Nurse am NAKO-Studienzentrum Berlin-Mitte: „Die meisten Teilnehmer sind sehr engagiert bei der Sache und haben teilweise richtig Spaß bei den Untersuchungen. Und das trotz eines Untersuchungsprogramms von immerhin drei bis sechs Stunden Dauer.“
Finanziert wird die Studie durch den Bund, die beteiligten Länder und die Helmholtz-Gemeinschaft. Dr. Hans Reckers, Staatssekretär der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung, die das Projekt auf Landesebne unterstützt, freut sich über gleich drei NAKO-Studienzentren in Berlin: Neben der Charité laden das Studienzentrum Berlin-Nord am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin und das Studienzentrum Berlin-Süd/Brandenburg am Charité Campus Benjamin Franklin unter der Leitung des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke die Studienteilnehmer ein. „Dass es mit der NAKO gut vorangeht, ist der großen Expertise und dem hohen Engagement aller, die an dem Projekt mitarbeiten sowie der Bereitschaft all jener, die wie Silke Janetzek an der Gesundheitsstudie teilnehmen, zu verdanken. Sie leisten gemeinsam einen Beitrag, das Gesundheitssystem so zu verbessern, dass möglichst vielen Patienten gezielt geholfen werden kann“, so Reckers.
Die NAKO untersucht in den nächsten Jahren bundesweit 200.000 Bürgerinnen und Bürger zwischen 20 und 69 Jahren in 18 Studienzentren. Ziel ist es, Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung von Krankheiten wie Krebs, Demenz, Diabetes zu verbessern.
Links
Kontakt
Dr. Lilian Krist
Leiterin des NAKO-Studienzentrums Berlin-Mitte
Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 529 109
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