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Pressemitteilung

03.06.2008

Doppelt so viele Heilungen bei Pankreaskrebs

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Charité-Forscher präsentieren Studien in den USA

Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben gestern Abend auf dem weltgrößten Kongress für Onkologie in Chicago zum ersten Mal die Ergebnisse zweier Studien zum Tumor der Bauchspeicheldrüse vorgestellt.

Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben gestern Abend auf dem weltgrößten Kongress für Onkologie in Chicago zum ersten Mal die Ergebnisse zweier Studien zum Tumor der Bauchspeicheldrüse vorgestellt. Dieser gehört zu den tödlichsten Krebsarten. Selbst nach erfolgreicher Operation sterben derzeit neun von zehn Patienten innerhalb von fünf Jahren an einem Rückfall.

Den Forschern um Privatdozent Dr. Helmut Oettle und Prof. Hanno Riess von der Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie am Campus Virchow-Klinikum haben nachgewiesen, dass sich mit einer gut verträglichen Chemotherapie die Überlebensrate wesentlich erhöhen lässt. In einer Studie mit 368 Patienten führte das Medikament Gemcitabin dazu, dass fünf Jahre nach der operativen Entfernung des Tumors mehr als doppelt so viele der Kranken, nämlich 21 Prozent, keinen Rückfall erlitten. Nach dieser Zeitspanne gilt ein krebskranker Mensch als geheilt. Von den Patienten, die das Medikament nicht erhielten, überlebten nur neun Prozent. Bisher war lediglich bekannt, dass Gemcitabin das erneute Auftreten eines Tumors verzögern kann. Der Wirkstoff ist seit 1998 zugelassen.

In einer weiteren Studie zeigten die Wissenschaftler auch neue Wege auf, um Patienten zu helfen, bei denen dieses Mittel nicht wirkt. Sie behandelten 168 Kranke stattdessen mit dem Vitamin Folinsäure und 5-Fluorouracil, einem so genannten Zytostatikum. Das ist ein gut verträgliches Zellgift. Die Hälfte von ihnen erhielt zusätzlich als zweites Zytostatikum den Wirkstoff Oxaliplatin. Es traten keine schweren Nebenwirkungen auf. Manche Patienten verspürten nur zeitweise ein leichtes Kribbeln in den Fingerspitzen. Diese intensivere Therapie erhöhte aber die Dauer des Überlebens im Durchschnitt auf 26 Wochen. Patienten, die Oxaliplatin nicht erhalten hatten, überlebten durchschnittlich 13 Wochen. „Bisher gab es überhaupt keine zugelassene Substanz, auf die man bei Versagen von Gemcitabin zurückgreifen konnte“, erklärt Prof. Riess. „Das hat sich mit dieser Studie geändert. Genauso wichtig war mir der Nachweis, dass in der verbleibenden Zeit die Lebensqualität der Patienten hoch sein kann.“

Zum Kongress der amerikanischen Krebsgesellschaft treffen sich jedes Jahr etwa 30.000 Onkologen in Chicago. Er gilt als zentrale Schaltstelle für die weltweite Diskussion von Therapiefortschritten. Vorträge auf diesem Kongress dienen generell der Vorstellung weltweiter Neuheiten in der Onkologie.

Kontakt

Prof. Hanno Riess
Medizinische Klinik m. S. Hämatologie und Onkologie
Charité – Universitätsmedizin Berlin

t: +49 30 450 553 013



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