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Pressemitteilung

18.09.2013

Charité bildet Ärzte für syrische Flüchtlinge aus

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Auswärtiges Amt fördert Hilfsprogramm mit 707.000 Euro

Fast zwei Millionen Syrer suchen seit Beginn des militärischen Konflikts in ihrer Heimat Schutz in anderen Ländern, fast 700.000 von ihnen im benachbarten Libanon. Viele der Flüchtlinge sind aufgrund ihrer Erlebnisse im Bürgerkrieg traumatisiert. Die Charité – Universitätsmedizin Berlin startet jetzt im Libanon das Hilfsprogramm „CharitéHelp4Syria“, um die psychische Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge zu unterstützen. Die Ärzte der Charité bilden dafür in Beirut zehn arabischsprachige Psychologen und Psychiater in der Therapie von Traumafolgen aus. Das Auswärtige Amt unterstützt das Programm mit 707.000 Euro.

„Mentale Erkrankungen sind bei syrischen Flüchtlingen im Libanon häufig und dringend therapiebedürftig“, sagt Prof. Malek Bajbouj von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Benjamin Franklin, der das Hilfsprogramm an der Charité koordiniert. Er erklärt weiter: „Auch wenn die Flüchtlinge sich in den Lagern in Sicherheit befinden und sie dort humanitäre Hilfe und eine medizinische Grundversorgung erhalten, so fehlt es doch bisher an einer ausreichenden psychologischen Betreuung. Es freut uns daher sehr, dass wir mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes die Möglichkeit bekommen, entsprechende Behandlungszentren im Libanon auszubauen.“

In einem etwa dreiwöchigen Intensivtraining bereiten die Psychiater und Psychotherapeuten der Charité ihre Fachkollegen in Beirut vor Ort auf die Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen vor. Nach ihrer Zusatzausbildung sind die zehn arabischsprachigen Ärzte dann in mobilen Teams in den medizinischen Versorgungszentren der Flüchtlingslager im Libanon unterwegs, um dort Menschen zu behandeln, die unter den Folgen von schwersten traumatischen Ereignissen leiden. Außerdem bieten sie Betroffenen auch eine psychologische und psychiatrische Sprechstunde an der American University of Beirut an. Die Mediziner der Charité stehen ihnen dabei jederzeit in Video- und Online-Konferenzen beratend zur Seite. Zudem begleiten die Charité-Ärzte das Projekt alle zwei Monate auch vor Ort.

Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung Markus Löning erklärte zu dem Projekt: „Die Syrienhilfe der Bundesregierung will einen Beitrag dazu leisten, die drängendsten Probleme der Menschen aus den Konfliktgebieten zu lösen. Dazu zählt auch die Bewältigung der psychischen Folgen des schrecklichen Bürgerkriegs. Nur wenn das gelingt, kann es wieder Hoffnung für eine friedliche Zukunft in Syrien geben. Deshalb haben wir im Auswärtigen Amt beschlossen, das Projekt ‚CharitéHelp4Syria‘ zu fördern.“ Ulrike Flach, die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Gesundheit fügt hinzu: „Das Programm ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie die Bundesrepublik Deutschland gemeinsam mit der Charité humanitäre Aktivitäten und Behandlungsstrukturen im Bereich der psychischen Gesundheit fördert.“

Das Programm „CharitéHelp4Syria“ ist zunächst auf ein Jahr angelegt. Die Charité arbeitet dafür eng mit der humanitären Hilfsorganisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe sowie der American University of Beirut zusammen.

Links

Help – Hilfe zur Selbsthilfe

Kontakt

Prof. Malek Bajbouj
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Campus Benjamin Franklin
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 8445 8622



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