
Erstmals setzt die Charité – Universitätsmedizin Berlin im Medizinstudium einen speziellen Anzug zur Selbsterfahrung von Alterseinschränkungen ein. Seit diesem Wintersemester können angehende Ärztinnen und Ärzte im Fach Geriatrie hautnah erleben, wie sich das Alt-Sein anfühlt.
Der sogenannte AgeMan, der vom Meyer-Hentschel Institut in Saarbrücken entwickelt wurde, ermöglicht den Studierenden, altersbedingte körperliche Einschränkungen nachzuempfinden. Dazu gehören beispielsweise unbeweglichere Gelenke, verändertes Farbensehen und vermindertes Hörvermögen. In Lehrveranstaltungen mit zehn bis zwanzig Studierenden werden Alltagssituationen, wie beispielsweise An- und Auskleiden, Hinlegen und das Verabreichen von Medikamenten im AgeMan simuliert. Darüber hinaus verdeutlicht die eingeschränkte Seh- und Hörfähigkeit die veränderte Wahrnehmung im Alter.
„In ihrem späteren Arbeitsleben werden angehende Medizinerinnen und Mediziner mit immer mehr älteren Patienten konfrontiert sein. Vom Alterserforschungsanzug erhoffen wir uns eine Sensibilisierung der Studierenden für die Lebenswelt älterer Menschen“, erklärt Dr. Rahel Eckardt, die den Einsatz des Altersanzuges am Evangelischen Geriatriezentrum Berlin (EGZB) koordiniert. Die Studierenden waren von Anfang an mit Eifer dabei. Sie konnten sich nach eigener Aussage erst im Anzug wirklich vorstellen, warum ältere Menschen häufig Probleme beim Aufstehen und Gehen haben und waren besonders von den veränderten Sinneswahrnehmungen beeindruckt.
Links
Kontakt
Dr. Rahel Eckardt
Forschungsgruppe Geriatrie am Evangelischen Geriatriezentrum Berlin (EGZB)
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 4594 1902
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