Wenn die Leber nicht mehr richtig funktioniert, benötigen die Betroffenen meist ein Spenderorgan. Mit dem Lebertransplantationsprogramm der Charité – Universitätsmedizin Berlin konnten mehr als 3.000 Patienten ein neues Stoffwechselorgan erhalten. Damit gehört die Charité bundesweit zu den führenden Zentren in Deutschland.
Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan des Organismus und mit etwa 1,5 Kilogramm das größte innere Organ des Menschen. Wenn die Funktion gestört ist, wird der Körper mit Giftstoffen überschwemmt und lebenswichtige Stoffe können nicht mehr gebildet werden. Fällt die Leber komplett aus, führt dies zum Tod. Eine Transplantation ist damit für schwer kranke Patienten häufig lebensnotwendig.
Die Transplantation hat sich in den letzten Jahrzehnten bei Leberversagen zu einem etablierten Therapieverfahren entwickelt. Seit Beginn an werden an der Charité im Durchschnitt rund 100 Lebertransplantationen jährlich durchgeführt – etwa 5 Prozent davon sind Teilleber-Lebendspenden von Angehörigen. „Mit dem transplantierten Organ gewinnen unsere Patienten durchschnittlich rund 19 Jahre an Lebenszeit sowie eine deutlich bessere Lebensqualität dazu“, erklärt Prof. Dr. Johann Pratschke, Leiter der Chirurgischen Klinik am Campus Charité Mitte und am Campus Virchow-Klinikum. Dennoch zähle die Transplantation der Leber zu den schwierigsten Operationen mit einem sehr hohen personellen und technisch-apparativem Aufwand – insbesondere bei Kindern und Säuglingen. Dank der engen interdisziplinären Zusammenarbeit der Mediziner seien die Qualität der Eingriffe und die Überlebensraten der Patienten nach der Operation kontinuierlich gestiegen. „Wir sind sehr stolz, unsere Patienten bestmöglich versorgen zu können. Dennoch bleibt die Organspende ein wichtiges Thema – aktuell warten etwa 1.200 Patienten auf eine Spenderleber“, betont Prof. Pratschke.
Die erste erfolgreiche Lebertransplantation in Deutschland konnte 1969 in Bonn durchgeführt werden. Auch an den Berliner Universitätskliniken wurden in den Folgejahren Spenderorgane transplantiert. Das strukturierte Lebertransplantationsprogramm wurde dann 1988 ins Leben gerufen und hat sich seitdem zu einem der größten Lebertransplantationsprogramme in Deutschland entwickelt. Jährlich werden an der Charité durchschnittlich rund 100 Lebertransplantationen durchgeführt – etwa 5 Prozent davon sind Teilleber-Lebendspenden von Angehörigen. Bundesweit wurden im Jahr 2017 823 Lebertransplantationen durchgeführt – davon 61 nach einer Teilleber-Lebendspende.
Links
Kontakt
Prof. Dr. Johann Pratschke
Leiter der Chirurgischen Klinik
Campus Charité Mitte und Campus Virchow-Klinikum
t: +49 30 450 552 001
Zurück zur Übersicht