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Nacht der Solidarität: Ergänzende Zählung in Berliner Psychiatrien

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Wer braucht Hilfe und wie viele Obdachlose leben in Berlin? Der Berliner Senat hat kürzlich mit der Aktion „Nacht der Solidarität“ eine Obdachlosenzählung durchgeführt, um sich ein genaueres Bild von der aktuellen Situation zu machen. Begleitend dazu wurde auf Initiative der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Alexianer St. Hedwig Kliniken Berlin eine Zählung in allen psychiatrischen Kliniken in Berlin durchgeführt, um die Bedeutung dieser Einrichtungen als Zufluchtsort zu unterstreichen.

An der Erhebung haben alle Berliner Kliniken der psychiatrischen Regelversorgung teilgenommen. In den stationär-psychiatrischen Kliniken, die insgesamt 2.248 stationäre Betten versorgen, waren laut Zählung insgesamt 311 Personen wohnungslos. Dies entspricht 13,8 Prozent. Dabei reichte der Anteil wohnungsloser Menschen in den Kliniken von 0 bis 29,5 Prozent. Im psychiatrischen Justizvollzugskrankenhaus waren zusätzlich 17 Personen wohnungslos.

Bei der Erhebung der psychiatrischen Kliniken wurden nicht nur auf der Straße lebende Menschen gezählt, sondern auch Personen, die in Wohnungsloseneinrichtungen (z.B. Wohnheime, Notübernachtungen) oder in Flüchtlingsheimen leben, die notfallmäßig bei Bekannten, Familie oder an Orten untergekommen sind, die nicht als Unterkunft gedacht sind. Nicht eingeschlossen dabei waren Personen, die in Einrichtungen der Eingliederungshilfe leben (tWG, ÜWH, BEW in Trägerwohnung etc.) und diesen Platz noch haben.

Dr. Stefan Gutwinski von der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus und Mitorganisator der Zählung vom Forschungsnetzwerk Wohnungslosigkeit und Gesundheit an der Charité: „Unsere Zahlen sollen als Ergänzung zu der sehr gut organisierten Zählung des Senats dienen. Die Zahlen zeigen, dass die psychiatrischen Kliniken in Berlin in großer Zahl wohnungslose Menschen versorgen.“


Forschungsnetzwerk Wohnungslosigkeit und Gesundheit an der Charité

Das Forschungsnetzwerk Wohnungslosigkeit und Gesundheit an der Charité hat sich zum Ziel gesetzt, die methodischen und inhaltlichen Forschungskompetenzen der Charité für gesundheitsbezogene als auch versorgungsrelevante Aspekte wohnungsloser Menschen bzw. Menschen mit Wohnschwierigkeiten stärker zu verbinden und sichtbar zu machen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in diesem Bereich sollen vernetzt, Studierende und Doktorandinnen und Doktoranden stärker unterstützt werden. Auch über die Charité hinausgehende nationale sowie internationale Vernetzungen und gemeinsame Forschungsaktivitäten sind Teil des Netzwerkes.

https://wohnungslosigkeit-gesundheit.charite.de/