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Deutschlands größte Bevölkerungsstudie geht in die dritte Runde

NAKO Studienzentrum Berlin-Mitte an der Charité begrüßt dazu erste Teilnehmerin


11.06.2024

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Welche bisher unbekannten Risikofaktoren für Volkskrankheiten gibt es? Was kann vor ihnen schützen? Welchen Einfluss haben Umwelt, Arbeitsumfeld und soziale Beziehungen auf unsere Gesundheit? Diesen und weiteren Fragen will die größte Langzeit-Bevölkerungsstudie in Deutschland NAKO auf die Spur kommen. Das Studienzentrum Berlin-Mitte der bundesweiten Gesundheitsstudie lädt ab jetzt Teilnehmende zur dritten medizinischen Untersuchung ein. Außerdem können Forschende mit Abschluss der zweiten Untersuchungsphase nun erstmals Daten von über 135.000 Menschen aus 18 Zentren der NAKO Gesundheitsstudie auswerten.

Erste Teilnehmerin (Mitte) der neuen Untersuchungsrunde mit (v.l.) Prof. Stefan Willich, Co-Projektleiter der NAKO in Berlin-Mitte und Direktor des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité, Privatdozentin Dr. Lilian Krist, Leiterin des Studienzentrums Berlin-Mitte, Prof. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité, und Prof. Thomas Keil, wissenschaftlicher Co-Projektleiter der NAKO an der Charité.
Erste Teilnehmerin (Mitte) der neuen Untersuchungsrunde mit (v.l.) Prof. Stefan Willich, Co-Projektleiter der NAKO in Berlin-Mitte und Direktor des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité, Privatdozentin Dr. Lilian Krist, Leiterin des Studienzentrums Berlin-Mitte, Prof. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité, und Prof. Thomas Keil, wissenschaftlicher Co-Projektleiter der NAKO an der Charité. © Charité | Friederike Fellenberg

Ab sofort sind die Teilnehmer:innen zum dritten medizinischen Untersuchungstermin eingeladen. Sie waren vor zehn Jahren zufällig über das Einwohnermeldeamt ausgewählt und gebeten worden, freiwillig an Deutschlands größter Bevölkerungsstudie zur Gesundheit teilzunehmen. Nach den beiden vorangegangenen Untersuchungsphasen im Abstand von jeweils fünf Jahren konnte das Studienzentrum am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité jetzt die erste Teilnehmerin der dritten Untersuchungsphase begrüßen.

„Als ich vor zehn Jahren das erste Mal angeschrieben wurde, war ich noch als Krankenschwester in einer Arztpraxis tätig. Alle im Team fanden es gut, dass ich bei der NAKO als Probandin dabei bin und haben verstanden, wie wichtig so eine Studie ist“, erinnert sich die heute 68-jährige Probandin. „Die Mitarbeiter:innen im Studienzentrum erklären mir immer alles genau und verständlich, ich komme gerne wieder“, ergänzt sie.

Im Abstand von vier bis fünf Jahren werden die Teilnehmenden detailliert nach ihren Lebensumständen befragt und mit vielen standardisierten Tests von Kopf bis Fuß untersucht. Außerdem werden Proben wie Blut und Urin für Forschungszwecke konserviert. In den vergangenen fünf Jahren haben im Studienzentrum Berlin-Mitte über 7000 Menschen an der Zweituntersuchung teilgenommen.

Erkrankungen erforschen und noch besser vorbeugen

„Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer leistet einen wichtigen Beitrag für die Erforschung der Haupttodesursachen Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch von Demenz und psychischen Krankheiten. Wir danken allen Teilnehmenden der NAKO für dieses Engagement und freuen uns auf alle, die sich in den kommenden vier Jahren ein drittes Mal untersuchen lassen“, sagt Privatdozentin Dr. Lilian Krist, Leiterin des NAKO Studienzentrums Berlin-Mitte und eine der beiden Sprecherinnen der 18 bundesweiten NAKO Studienzentren.

Prof. Thomas Keil, wissenschaftlicher Co-Projektleiter der NAKO Gesundheitsstudie am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité: „Große Langzeitstudien mit vielen Menschen aus der gesamten Bevölkerung sind zwar sehr kosten- und zeitintensiv, aber zur Verbesserung der Vorhersage von Krankheiten und zur Prävention dringend erforderlich. Denn es ist wichtig, bei noch gesunden Personen vor dem ersten Auftreten einer Krankheit den Lebensstil zu erfassen oder Blutproben zu entnehmen, um neue Marker zur Früherkennung zu bestimmen und dann zu beobachten, wer im weiteren Verlauf des Lebens erkrankt oder aber gesund bleibt.”
 

Weitere Informationen
Untersuchungen im Rahmen der NAKO Gesundheitsstudie
NAKO Studienzentrum Berlin-Mitte
Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité

 

NAKO Gesundheitsstudie

Die NAKO Gesundheitsstudie ist die größte Langzeit-Bevölkerungsstudie in Deutschland. In 18 Studienzentren werden seit 2014 über 200.000 zufällig ausgewählte Personen medizinisch untersucht und nach ihren Lebensgewohnheiten befragt. Zum Start der Studie waren die Teilnehmenden im Alter von 20 bis 69 Jahren.

Die NAKO Gesundheitsstudie ist eine prospektive epidemiologische Kohortenstudie. Die Forschenden beobachten dabei eine große Gruppe, eine sogenannte Kohorte, aus gesunden, kranken oder ehemals kranken Menschen über eine lange Zeitspanne. Ziel ist es, durch wissenschaftliche Auswertungen der Daten der Teilnehmenden, Ursachen von Volkskrankheiten wie beispielsweise Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, Demenz und psychische Krankheiten aufzuklären sowie neue Risikofaktoren für eine wirksame Vorbeugung und Früherkennung zu entdecken.

Das bundesweite Forschungsprojekt wird von 26 Einrichtungen getragen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Universitäten, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und weiteren Forschungsinstituten in Deutschland arbeiten in einem bundesweiten Netzwerk zusammen. Die Studie wird vom Verein NAKO e.V. durchgeführt. Finanziert wird sie aus öffentlichen Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Helmholtz-Gemeinschaft und der beteiligten Bundesländer.