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Jakob Kreye für Forschung zu autoimmuner Hirnentzündung ausgezeichnet

17.11.2023

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Dr. Jakob Kreye von der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat den Wissenschaftspreis der Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP) erhalten. Die Auszeichnung würdigt seine Erkenntnisse zur Entstehung einer seltenen Form der Hirnentzündung als beste wissenschaftliche Arbeit aus dem Nachwuchsbereich. Überreicht wurde der mit 5.000 Euro dotierte Preis am 16. November auf der Jahrestagung der GNP in Dortmund.

Dr. Jakob Kreye (2. v. l.) erhält den Wissenschaftspreis der Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP). © DESITIN
Dr. Jakob Kreye (2. v. l.) erhält den Wissenschaftspreis der Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP). © DESITIN

Dr. Jakob Kreye ist Arzt und Wissenschaftler an der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Neurologie der Charité und forscht als Mitglied des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) zusätzlich an der Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie. Unterstützt wird er vom BIH Charité Clinician Scientist Programm, das Ärzt:innen eine kombinierte klinisch-wissenschaftliche Karriere ermöglicht. In seiner Forschungsarbeit beschäftigt er sich mit einer bestimmten Form der Autoimmunenzephalitis – also einer Entzündung des Gehirns, die durch eine fehlgeleitete Immunreaktion ausgelöst wird und erstmals 2014 beschrieben wurde. Dabei produziert der Organismus Antikörper, die gegen Strukturen der eigenen Nervenzellen gerichtet sind und so verschiedene neuronale und psychische Störungen hervorrufen.

Dr. Kreye ergründet die Mechanismen, die zur Entstehung einer sogenannten GABAA -R-Enzephalitis beitragen, bei der sich das Immunsystem gegen Gamma-Aminobuttersäure-A-Rezeptoren auf der Oberfläche der Nervenzellen richtet. Diese Rezeptoren sind elementar für die Kommunikation zwischen Neuronen. Ausgezeichnet wurde der angehende Neuropädiater jetzt für die Arbeit „Encephalitis patient-derived monoclonal GABAA receptor antibodies cause epileptic seizures“.

Darin hat er mit weiteren Forschenden durch eine neu entwickelte Methode fünf spezifische Antikörper identifiziert, die maßgeblich zur Entstehung der GABAAR-Enzephalitis beitragen. Ihm gelang es nachzuweisen, wo genau diese Antikörper binden und wie sie die typischen Symptome der Erkrankung hervorrufen. Bereits jetzt können die Erkenntnisse bei der Behandlung betroffener Patient:innen berücksichtig werden. Künftig sind auf der Basis der Forschungsergebnisse von Dr. Kreye außerdem Therapieverfahren denkbar, die eine individuelle und noch schonendere Behandlung ermöglichen.

Der Wissenschaftspreis der GNP (früher „Jungforscherpreis“) wird seit 2001 an Nachwuchsforschende aus dem Bereich der Neuropädiatrie vergeben. Er soll Forschungsprojekte fördern, die einen unmittelbaren Bezug zu klinischen Problemen aufweisen.

Weiterführende Informationen:

Link zur ausgezeichneten Publikation auf der Webseite der Rockefeller University Press

Link zur Charité-Homepage der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Neurologie

Link zur Charité-Homepage der Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie