
Dr. Christian Gaebler mit dem Deutschen AIDS-Preis geehrt
28. März 2023
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Dr. Christian Gaebler von der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat den Deutschen AIDS-Preis 2023 der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG) erhalten. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt seine herausragende Forschungsarbeit zu einem innovativen Therapieansatz gegen das Humane Immundefizienz-Virus (HIV). Die Preisverleihung fand am 24. März auf dem Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongress in Bonn statt.

Dr. Christian Gaebler ist als Arzt und Wissenschaftler an der Klinik für Infektiologie und Intensivmedizin der Charité tätig, wo er seit Anfang 2023 die Arbeitsgruppe „Translationale Immunologie viraler Infektionen“ aufbaut. Er erhält die Auszeichnung für die Publikation „Prolonged viral suppression with anti-HIV-1 antibody therapy“, die im Fachmagazin Nature erschienen ist. Entstanden ist die Arbeit vor seinem Wechsel an die Charité während seiner Forschungstätigkeit als Assistant Professor of Clinical Investigation an der Rockefeller University in den USA.
In der Veröffentlichung zeigt Dr. Gaebler anhand einer klinischen Studie, dass eine neue Antikörpertherapie gegen HIV bei einem Großteil der Infizierten die Vermehrung des Virus für mindestens fünf Monate unterdrückt und das Virus auch nach Absetzen der Therapie in einigen Fällen über einen längeren Zeitraum nicht zurückkehrt. Außerdem bewirkte die Antikörperbehandlung, dass sich weniger „lebendes“ Virus in den T-Zellen des Körpers versteckte. In diesem sogenannten Reservoir überdauern HI-Viren im Körper und werden dort von der bisherigen Standardtherapie nicht erreicht. Das ist der Grund dafür, dass eine HIV-Infektion bis heute praktisch unheilbar ist. Die Ergebnisse der nun ausgezeichneten Arbeit nähren die Hoffnung, dass eine Heilung von HIV eines Tages möglich sein könnte.
Der Deutsche AIDS-Preis der DAIG zeichnet Forschungsarbeiten im gesamten klinisch-wissenschaftlichen Spektrum von HIV/AIDS aus, die grundlegend neue Erkenntnisse hervorgebracht und somit das Verständnis der Erkrankung und ihrer Therapie verbessert haben. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben.
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