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Dr. Frederik Bartels mit Curt Meyer-Gedächtnispreis 2022 ausgezeichnet

16. November 2022

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Der Neurologe Dr. Frederik Bartels Klinikum von der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat den Curt Meyer-Gedächtnispreis 2022 der Berliner Krebsgesellschaft e.V. erhalten. Der mit 10.000 Euro dotierte Forschungspreis würdigt die Arbeit des Nachwuchswissenschaftlers zu neuronalen Autoantikörpern, die im Zusammenhang mit kognitiven Defiziten bei Patient:innen mit Lungenkarzinom stehen. Die Preisverleihung fand am 14. November im Rahmen des Deutschen Krebskongresses statt.

Preisträger Dr. Frederik Bartels © Gregor Zielke
Preisträger Dr. Frederik Bartels © Gregor Zielke


Neuronale Antikörper im Fokus

Warum leiden Patient:innen mit Tumorerkrankungen an kognitiven Defiziten? Mit dieser Frage am Beispiel des Lungenkarzinoms beschäftigt sich die ausgezeichnete Arbeit von Dr. Bartels. Er arbeitet als Assistenzart in der Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie am Charité Campus Virchow-Klinikum und wird vom Clinician Scientist Programm der Charité und des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) gefördert. „Cancer-related cognitive impairments“ (CRCI) wie zum Beispiel Gedächtnis- oder Aufmerksamkeitsstörungen gewinnen unter anderem aufgrund des verbesserten Langzeitüberlebens bei Tumorerkrankungen zunehmend an Bedeutung. Diese kognitiven Beeinträchtigungen entwickeln sich unabhängig von einer Chemotherapie oder Bestrahlung und treten teilweise sogar vor Beginn der Tumortherapie auf. Das ist auch bei Patient:innen mit Lungenkarzinom der Fall. Zur Ursachenforschung nahm Dr. Bartels um die Arbeitsgruppe „Kognitive Störungen bei neurologischen Erkrankungen“ von Prof. Dr. Carsten Finke bestimmte neuronale Autoantikörper in den Blick. Sie untersuchten erstmalig systematisch den Zusammenhang dieser Autoantikörper und CRCI bei Patient:innen mit kleinzelligem und nicht-kleinzelligem Lungenkrebs.

Kognitive Beeinträchtigungen bei Lungenkarzinompatient:innen

Ihre Querschnittsstudie wies bei mehr als zwei Drittel der 167 Patient:innen mit Lungenkarzinom neuronale Autoantikörper nach, die mit kognitiven Beeinträchtigungen in Verbindung stehen. „Was wir im Rahmen der Studie sehen ist, dass bestimmte Autoantikörper bei Lungenkarzinompatient:innen häufiger auftreten, als bei gesunden Menschen. Wir gehen beim Verständnis der Antikörper davon aus, dass es unterschiedliche Ursachen gibt, warum sie sich gegen das eigene Nervensystem richten. Die Tumorerkrankung kann ein Auslöser für diesen Mechanismus sein,“ so Dr. Bartels. Wenn also Lungenkrebspatient:innen an Aufmerksamkeitsstörungen oder Störungen des verbalen Gedächtnis leiden, kann das daran liegen, dass sich bestimmte Autoantikörper gegen neuronale Strukturen im Gehirn wenden. Die Berliner Krebsgesellschaft e.V. wertet die Forschungsergebnisse von Dr. Bartels als innovativ und zukunftsweisend. Sie könnten dazu beitragen, dass neue Therapiemöglichkeiten in der Behandlung von immunvermittelten neurologischen Beeinträchtigungen bei Patient:innen mit Lungenkrebs entwickelt werden.

Der Curt Meyer-Gedächtnispreis

Der Curt Meyer-Gedächtnispreis wird seit 1988 von der Berliner Krebsgesellschaft e.V. vergeben. Er gehört zu den renommiertesten Auszeichnungen für junge Krebsforscher:innen in Berlin. Der mit 10.000 Euro dotierte Forschungspreis soll die Spitzenforschung in Berlin stärken und Nachwuchswissenschaftler:innen zu herausragenden Leistungen animieren.

 

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Originalpublikation

Curt Meyer-Gedächtnispreis der Berliner Krebsgesellschaft e. V.