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Prof. Drexler und Dr. Nagel beobachten die Arbeit einer Mitarbeiterin von CIETROP bei ihrer Arbeit unter der Sterilbank.

Ehrung für Einsatz gegen COVID-19 in Peru

Bild: Prof. Dr. Drexler und Dr. Nagel bei CIETROP (Centro de Investigación en Enfermedades Tropicales “Máxime Kuczynski”) Referenzlabor COVID 19 in Amazonas Gebiet, Iquitos - Perú.
Foto: GIZ, Peru.

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Prof. Drexler mit Vertretern indigener Gruppen im Gespräch, in einem offenen Zelt, auf dem Boden sitzend.
Im Gespräch mit Vertretern indigener Gruppen in Yahuas del Río Momon – Iquitos, Peru. Foto: GIZ, Peru.
Sechs Personen mit Mund-Nase-Schutzmaske posieren in einem repräsentativen Raum mit der Auszeichnungsurkunde für ein Gruppenfoto.
Ehrung mit Parlamentspräsident Manuel Arturo Merino de Lama und Deutschem Botschafter in Peru, Stefan Herzberg. Foto: GIZ, Peru.

Für die Unterstützung Perus im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie ist Prof. Dr. Jan Felix Drexler mit der Ehrentafel des Peruanischen Kongresses ausgezeichnet worden. Der Arbeitsgruppenleiter am Institut für Virologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin erhielt den Preis gemeinsam mit dem Einsatzleiter der Schnell Einsetzbaren Expertengruppe Gesundheit (SEEG) Dr. Michael Nagel, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Anfang Juli in Lima. Ein Expertenteam der Charité um Prof. Drexler ist in mehreren Ländermissionen weltweit vor Ort, um Diagnostika bereitzustellen, Laborpersonal zu schulen und zu weiteren Handlungsempfehlungen beizutragen.

„Die Lage in Peru ist dramatisch und trotz sehr harter Einschnitte der persönlichen Freiheiten –  mit Sperrstunde, Alkoholverbot, Militär auf den Straßen und Maskenpflicht unter Strafandrohung – kaum kontrollierbar“, berichtet Prof. Drexler, nach dem Einsatz mit der SEEG im Zuge der Corona-Pandemie. In enger Zusammenarbeit mit der GIZ plant und realisiert das Team um Prof. Drexler aktuell weitere Auslandseinsätze. Peru ist nur eines von mehreren stark betroffen Ländern im Hotspot Lateinamerika. „Die Diagnostik im Land ist in vielen vulnerablen Regionen nicht ausreichend, um COVID-19 Fälle verlässlich zu identifizieren. Die einzige Lösung ist, Personal vor Ort zu befähigen und mit hochqualitativen Tests auszustatten, bis eigene Tests verfügbar sind.“

Im Rahmen der aktuellen Einsätze der Schnell Einsetzbaren Expertengruppe Gesundheit (SEEG), die durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert werden, waren Prof. Drexler und Dr. Nagel in der Hauptstadt Lima, bei der indigenen Bevölkerung im Amazonas-Regenwald und in der nördlichen Grenzregion zu Ecuador unterwegs. Für die Unterstützung in diesen besonders von COVID-19 betroffenen Landesteilen, diagnostische Ausstattung von Laboren, Schulung von Personal und Beratung von Entscheidungsträgern zur weiteren Strategie im Vorgehen gegen die Pandemie ist den Experten Anfang Juli 2020 vom Parlamentspräsidenten Manuel Arturo Merino de Lama im Peruanischen Kongress in Lima ein Dank in Form der Auszeichnung ausgesprochen worden.

„Unser Ziel ist es, in aktuellen COVID-19-Brennpunkten Lateinamerikas so viele Labore wie möglich auszustatten und zum Laufen bringen, insbesondere in den von der venezolanischen Flüchtlingskrise betroffenen Regionen", sagt Prof. Drexler im Hinblick auf die sich dort anbahnende humanitäre Katastrophe. Gleichzeitig stehen die Charité-Experten in engem Austausch mit dem Auswärtigen Amt in Berlin, um im Rahmen des Pandemie-Dialogs den Erfahrungsaustausch zwischen Deutschland und Partnerländern im Umgang mit der Pandemie weiter auszubauen.


Arbeitsgruppe Virusepidemiologie, Charité - Universitätsmedizin Berlin

Die von Prof. Dr. Jan Felix Drexler geleitete AG Virusepidemiologie arbeitet an neuartigen Viren aus Menschen und tierischen Reservoiren mit einem Schwerpunkt auf der Diagnostik neuartiger Viren in tropischen Ländern und deren Untersuchung mittels evolutionsbiologischer Methoden. Die Arbeiten werden innerhalb des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) durchgeführt und sind stark mit Feldarbeiten in Europa, Lateinamerika und Afrika verbunden. Erfolge der letzten Jahre beinhalten die Aufklärung zentraler epidemiologischer Fragen zur Ausbreitung und Pathogenese des Zika Virus in Lateinamerika und die Entwicklung neuer Nachweisverfahren für Gelbfieber und andere durch Mücken übertragene Viren.

Schnell Einsetzbare Expertengruppe Gesundheit (SEEG)

Die SEEG-Einsätze sollen zum einen die aktuelle Lage im jeweiligen Ausbruchsgeschehen vor Ort verbessern. Zum anderen tragen sie dazu bei, das Gesundheitssystem des jeweiligen Landes nachhaltig zu stärken und eine allgemeine Gesundheitsversorgung zu erreichen. Die Einsätze gliedern sich dabei immer in bestehende Strukturen ein. So wirkt sich die Entwicklungszusammenarbeit sowohl kurzfristig als auch langfristig positiv aus. Um Synergien zu nutzen und vorhandene Expertise gewinnbringend einzusetzen, kooperieren Facheinrichtungen wie das Robert Koch-Institut (RKI) und das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) sowie die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Die SEEG stellt für jeden Einsatz das passende Team zusammen. Bei Bedarf unterstützen Expertinnen und Experten weiterer Institutionen, etwa aus dem öffentlichen Gesundheitsdienst oder von Universitäten.

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