Bezeichnung | Porphobilinogen |
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Kürzel | Pbg DSU |
Mnemonic | PbgDSU |
Material | Sammelurin (SU) |
Einheit | mg/d |
Methode | Säulenchromatographie (Anionenaustauscher) / Ehrlich-Reaktion / Spektralphotometrie. |
Kategorien | Klinische Chemie Metabolite Porphyrie-Diagnostik |
18 Jahr(e) bis 120 Jahr(e) | < 1,7 mg/d |
Allgemein |
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Porphobilinogen (PBG) wird aus d-Aminolävulinsäure durch die cytosolische ALS-Dehydratase (PBG-Synthase) gebildet. PBG ist das zweite spezifische Produkt der Hämbiosynthese. Hauptstätten der Synthese sind Leber und das Knochenmark. Das bei den akuten hepatischen Porphyrien im Harn ausgeschiedene PBG stammt aus der Leber. Die Bewertung der PBG-Ausscheidung kann nur im Rahmen eines Befundprofils der Metabolite der Hämsynthese erfolgen. |
Indikation |
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Diagnose oder Ausschluss einer akuten Porphyrie: Akute intermittierende Porphyrie (AIP), hereditäre Koproporphyrie (HKP), Porphyria variegata (PV) und zur differentialdiagnostischen Bewertung anderer Porphyrieformen in einem Befundprofil. |
Abnahmebedingungen |
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Lichtgeschützt, braune Sammelbehälter ohne Zusatz |
erhöhte Werte |
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Eine AIP hat sehr hohe PBG-Werte (>50 mg/24 h) in der akuten Phase. PV und HKP haben in der akuten Phase etwas niedrigere Werte. In der Latenzphase sind die PBG-Konzentrationen bei PV und HKP normal. Die akute Bleivergiftung zeigt deutlich erhöhte PBG-Konzentration (> 50 mg/24 h). Bei chronischer und subklinischer Blei-Intoxikation ist die PBG-Ausscheidung normal. |
Störfaktoren |
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Phenothiazine: falsch erhöhte Werte |
Einflußfaktoren |
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Leichte Anstiege sind bei chronischem Leberschaden, Alkoholismus, oralen Kontrazeptiva und durch arzneimittelbedingte Leberschädigung möglich. |
S. Sassa, Modern diagnosis and management of the porphyrias. Brit. J. Haematol. 135 , 281 (2006) F. Gundling et al., Erythropoetische und hepatische Poyrphyrien: Aktueller Stand der Diagnostik und Therapie. Dtsch. Med. Wochenschr. 130 , 335 (2005) K.E. Anderson et al., Recommendations for the Diagnosis and Treatment of the Acute Porphyrias. Ann. Intern. Med. 142 , 439 (2005) |
Grumm 2011-08-02 17:51:12 | Charité - Institut für Laboratoriumsmedizin und Pathobiochemie |