Bezeichnung | AAT/PI1-Gen (a1 Antitrypsin/Proteinase-Inhibitor) |
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Kürzel | AAT/PI1-Gen |
Mnemonic | AAT_PI1_GEB |
Material | EDTA-Blut (EB) |
Einheit | --- |
Methode | PCR, RFLP |
Kategorien | Molekulare Risikodiagnostik Sonstige |
Allgemein |
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Alpha-1-Antitrypsin (AAT) gehört zur Familie der Serin-Proteasen. Es inhibiert Serin-Proteasen wie zum Beispiel Elastase, Chymotrysin oder Trypsin durch die Bildung irreversibler Komplexe. Der alpha-1-Antitrypsinmangel ist eine der häufigsten autosomal-rezessiv vererbten Krankheiten in der europäischen Bevölkerung. Es existieren eine Vielzahl verschiedener genetischer Varianten des Antitrypsingens. Von medizinischer Bedeutung ist vor allem das Z-Allel, das mit einer Erniedrigung der Plasmakonzentration verbunden ist. Bei der Z-Variante (PiZ) führt ein Aminosäureaustausch durch Mutation des Codons 342 (E342K) zu einer abnormen Faltung des Proteins und verminderter Sekretion. Die Häufigkeit homozygoter Träger ist 1:1600-2000. Das Allel PiS (E264V) ist in Südeuropa prädominant. Der Genotyp PiMM (> 90%) stellt den Wildtyp dar. Homozygote PiZZ Merkmalstrager haben ein erhöhtes Risiko, ein pulmonales Emphysem (80%) oder eine Lebererkrankung (30-50%) zu entwickeln und zeigen stark erniedrigte alpha-1-Antitrypsin-Konzentrationen. Heterozygote Merkmalsträger haben ein erhöhtes Risiko für eine obstruktive Lungenerkrankung. |
Indikation |
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Icterus prolongatus des Neugeborenen, Hepatitis unklarer Genese im Säuglings- und Kleinkindalter, Lungenemphysem des Erwachsenen. |
Störfaktoren |
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keine |
D.H. Perlmutter et al., Molecular pathogenesis of alpha-1-antitrypsin deficiency-associated liver disease: a meeting review. Hepatology. 45 , 1313 (2007) |
B. Lisowska-Myjak, Serum alpha-1-antitrypsin (AAT) as a diagnostic tool. Clin. Chim. Acta 352 , 1 (2005) |
J.K. Stoller et al., a1-Antitrypsin deficiency Lancet 365 , 2225 (2005) |
D.H. Perlmutter, Alpha-1-antitrypsin deficiency: diagnosis and treatment. Clin Liver Dis. 8 , 839 (2004) |
Grumm 2011-08-02 17:49:29 | Charité - Institut für Laboratoriumsmedizin und Pathobiochemie |