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Foto: Campus Charité Mitte. © Charité | Wiebke Peitz

Wirtschaftsfaktor Charité: Ökonomische Stärke für Berlin und Deutschland

 



21.02.2025
Foto: Campus Charité Mitte. © Charité | Wiebke Peitz

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Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Charité

Die medizinische Kompetenz der Charité ist regional und überregional unbestritten. Davon zeugen vordere Plätze in nationalen und internationalen Rankings. Doch wie sieht es wirtschaftlich aus? Was leistet die Charité eigentlich monetär und ist das überhaupt messbar? Eine Studie der DIW Econ hat sich die volkswirtschaftliche Bedeutung der Berliner Universitätsmedizin im Auftrag der Charité mal genauer angeguckt.

Beleuchtet wurde in der Studie die ökonomische Wirkung auf das Land Berlin und Deutschland insgesamt. Die Autor:innen haben analysiert, welche direkten und indirekten wirtschaftlichen Effekte die Charité erzeugt und welchen Beitrag sie regional und überregional stiftet. 

Fazit der Ökonomie-Studie
Die sogenannte Bruttowertschöpfung* belief sich beispielsweise im Jahr 2023 bei rund 1,8 Milliarden Euro in Berlin und rund 3,3 Milliarden Euro in Deutschland. Damit hat die Charité einen Anteil von fast einem Prozent an der gesamten regionalen Wertschöpfung Berlins.

Im Vergleich dazu lagen die konsumtiven und investiven Zuweisungen des Landes Berlin für die Charité 2023 bei 427 Millionen Euro. Das heißt: Mit jedem Euro der bereitgestellten Landesmittel entstehen 4,18 Euro Bruttowertschöpfung in Berlin beziehungsweise bundesweit 6,58 Euro.

Zusätzlich sichert der Betrieb der Charité nahezu 25.500 Arbeitsplätze in Berlin und bundesweit mehr als 45.400 Arbeitsplätze. Mit 1,3 Prozent aller Beschäftigten in Berlin ist die Universitätsmedizin einer der größten Jobmotoren der Hauptstadt. Dies führt im Zusammenhang mit den Nachfrageeffekten durch die wirtschaftlichen Aktivitäten der Charité zu einem Steueraufkommen von rund 165 Millionen Euro in Berlin beziehungsweise bundesweit rund 578 Millionen Euro.

Ebenso erzeugen die hohen Drittmitteleinnahmen ökonomische Effekte: Die kontinuierlich steigenden Drittmittel haben sich allein in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt. Bereits seit 2022 überwiegen die Drittmittel den konsumtiven Landeszuschuss.

Prof. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender, betont: „Das Gutachten zeigt, dass wir als Charité sowohl regional als auch überregional ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sind. Jeder Euro, den wir vom Land bekommen, führt allein in Berlin zu einer vierfachen Bruttowertschöpfung. Damit sind wir eine der größten Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Krankenversorgung und Wirtschaft.“

Weitere Effekte
Die Angebotseffekte wirken eher langfristig. So zeigt beispielsweise die Analyse des sogenannten Humankapitals die herausragende Rolle der Charité in der Ausbildung hochqualifizierter Fachkräfte. An einer der größten medizinischen Fakultäten waren 2023 nahezu 9.900 Studierende in den lebenswissenschaftlichen Studiengängen eingeschrieben. Hinzu kamen rund 870 Auszubildende, die überwiegend einen Abschluss in einem Gesundheitsberuf anstreben. Dies ist insbesondere im Hinblick auf den demografischen Wandel und den Anstieg des Fachkräftemangels bedeutsam.

Vermitteln und Generieren von Wissen
Zur Aufgabe der Vermittlung von Wissen kommt noch das Generieren von neuem Wissen hinzu. Und auch in der Forschung übernimmt die Charité eine globale Spitzenrolle. Allein im Jahr 2023 waren Charité-Forscher:innen an der Veröffentlichung von rund 4.600 wissenschaftlichen Publikationen beteiligt. Gemessen an der Anzahl der Zitationen verzeichnen die Publikationen dabei deutschland- und weltweit eine überdurchschnittliche Qualität. 

Weiterentwicklung der Medizin
Durch eigene Ausgründungen und Netzwerke mit anderen Einrichtungen beteiligt sich die Charité aktiv am Transfer von Wissen. Als Inkubator für Innovation war die Charité seit 2014 an 44 Ausgründungen und Spin-Offs beteiligt, wovon sich 37 in Berlin angesiedelt haben. Mit dem geplanten Berlin Center for Gene and Cell Therapies wird dieses Engagement noch verstärkt und die medizinische Translation mit dem bundesfinanzierten Berlin Institute of Health (BIH) als dritte Säule der Charité aktiv weiterentwickelt. Darüber hinaus koordiniert die Charité das bundesfinanzierte nationale Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) und bringt ihre Kompetenzen und Ressourcen umfassend in den Verbund Berlin University Alliance (BUA) ein.

Darüber hinaus stärkt das Wissenskapital nachhaltig die regionale ökonomische Entwicklung. Gemessen an ihren Ausgaben in Forschung und Lehre konnte die Charité seit 2010 ein Wissenskapital in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro aufbauen. Das führte 2023 zu einem wirtschaftlichen Wachstum von rund einer Milliarde Euro, wovon rund 688 Millionen Euro auf Berlin entfallen. Dies entspricht rund 0,4 Prozent der Wirtschaftsleistung Berlins.

*Die Bruttowertschöpfung wird durch Abzug der Vorleistungen von den Produktionswerten errechnet; sie umfasst also nur den im Produktionsprozess geschaffenen Mehrwert. 

Link zur Studie DIW Econ
(Consulting-Agentur des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung)
https://diw-econ.de/publikationen/die-oekonomische-wirkung-der-charite-universitaetsmedizin-berlin/