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Sonderausstellung über Otto Prokop und sein Institut für Gerichtliche Medizin

 

 

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„Sezierte Wahrheiten. Otto Prokop und sein Institut für Gerichtliche Medizin im geteilten Berlin“ ist eine Ausstellung des Instituts für Rechtsmedizin, des Instituts für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin und des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité.

Foto aus der Ausstellung: Otto Prokop im Blutgruppenlabor. 1962; Privatarchiv O. Prokop; Rekonstruktion: Thomas Bruns, Berlin
Einblick in die Ausstellung. Foto: Wiebke Peitz/Charité

Immer mit Fliege. Immer mit Anspruch. Immer wieder lenkte er seine Blicke tief unter die Haut – der Gerichtsmediziner Otto Prokop (1921-2009). Wie kein zweiter prägte Prokop das Gesicht der Charité in der Zeit der DDR. Als österreichischer Staatsbürger nahm er 1957 einen Ruf an das renommierte Universitätsklinikum in Ost-Berlin und damit auf den ältesten Lehrstuhl seines Faches in Deutschland an. Als Mitglied der Medizinischen Fakultät der Berliner Humboldt-Universität verschaffte er der Berliner Gerichtsmedizin deutschlandweit und international wieder Anerkennung. Als engagierter Serologe und Blutgruppenforscher entwickelte er eine Reihe treffsicherer forensischer Nachweismethoden. Diese verschafften nicht nur polizeilichen Ermittlungen bei unklaren Todesumständen eine naturwissenschaftliche Grundlage, sondern eröffneten auch bei allgemeinen Rechtsfragen, etwa zur Klärung von Vaterschaften neue Möglichkeiten. Allein 33.947 forensische Sektionen fanden unter seiner Institutsleitung statt. Otto Prokop blieb der Charité auch nach seinem offiziellen Ruhestand 1987 weiterhin eng verbunden und kam weiterhin fast täglich in das Institut in der Hannoverschen Straße.

Die Sonderausstellung „Sezierte Wahrheiten. Otto Prokop und sein Institut für Gerichtliche Medizin im geteilten Berlin“ knüpft an die dritte Staffel der historischen Charité-Serie der ARD an und zeichnet ein breit angelegtes Persönlichkeitsprofil des angesehenen Forensikers, Blutgruppenforschers, Serologen, begnadeten Redners und Kämpfers gegen Okkultismus und Paramedizin. In fünf Kapiteln folgt sie dem ungewöhnlichen Lebensweg Prokops und blendet vor den jeweiligen zeithistorischen Hintergründen auf die medizinischen Schwerpunkte seines Schaffens. Gleichzeitig leuchtet die Ausstellung sein berufliches Umfeld aus. Als Forscher und Wissenschaftsorganisator, Gutachter und Autor war er ein international angesehener Wanderer zwischen den Welten. Darüber hinaus bezog der charismatische Redner in seinen überfüllten Sonntagsvorlesungen Position gegen medizinische Paraphänomene und Okkultismus.

Online-Einblicke in die Ausstellung
Die Ausstellung ist derzeit coronabedingt nicht öffentlich – alternativ erhalten Sie auf der Themenseite einige digitale Einblicke. Sobald es zulässig ist, informieren wir Sie über die Möglichkeiten eines Ausstellungsbesuchs vor Ort.

Katalog zur Ausstellung
Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog (paperback) erschienen: Sven Hartwig, Rainer Herrn, Sandra Kny und Thomas Schnalke: Sezierte Wahrheiten. Otto Prokop und sein Institut für Gerichtliche Medizin im geteilten Berlin (Schutzgebühr inkl. Versandkosten 6 Euro, zu beziehen über das Berliner Medizinhistorische Museum unter bmm(at)charite.de).

Themenseite mit Ausstellungsimpressionen und einer pdf-Version des Katalogs