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Moby Kinderonkologie. © Charité | René Krempin

Mobile Schutzkapsel: Mehr soziales Miteinander für schwer kranke Kinder ohne Angst vor Ansteckung


© Charité | René Krempin 
10. Februar 2025

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Freiraum für kleine Patient:innen

Prof. Eggert. © Charité | René Krempin
Prof. Eggert. © Charité | René Krempin

Wenn Kinder schwer erkranken, müssen sie häufig längere Zeit im Krankenhaus in medizinisch notwendiger Isolation verbringen. Die Isolierung soll die Kinder vor Ansteckungen schützen, bedeutet aber gleichermaßen eine Reduzierung ihrer Kontakte zu Familie und Freunden. Für die kleinen Patient:innen ist das oft eine besonders schwere Zeit.

Derzeit ist in der Kinderklinik der Charité ein Prototyp von Moby im Einsatz. Die mobile Schutzkapsel auf vier Rädern bietet gefährdeten Patient:innen geschützten Kontakt zu ihren Angehörigen und den Kolleg:innen auf der Station. 

Prof. Angelika Eggert, Direktorin der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie, erklärt, wie Moby im klinischen Bereich eingesetzt wird: „Moby ist erst seit wenigen Monaten bei uns im Einsatz und bislang sind die Rückmeldungen sehr positiv – Eltern und Kinder sind begeistert. Moby ermöglicht sofort mehr Freiraum.“

Das Gefährt kann über einen Joystick im Inneren, aber auch über ein Bedienelement von außen gesteuert werden. Kommuniziert wird über ein Headset beziehungsweise eine Art Funkgerät.

Freude und Lebensqualität

Ahmad im „Schutzauto“. © Charité | René Krempin
Ahmad im „Schutzauto“. © Charité | René Krempin

Für den kleinen Ahmad, der bis vor kurzem Patient auf der Station 39i in der Charité-Kinderonkologie war, bedeutete das „Schutzauto“ unkompliziert mehr Bewegungsfreiheit und soziale Nähe. Der Fünfjährige kam mit einem angeborenen Immundefekt zur Welt und sein Körper konnte sich nicht gegen Infektionserreger wehren. Nach einer Virusinfektion kam der Junge in eine lebensbedrohliche Situation.

Eine Stammzelltransplantation bedeutete für Ahmad eine Chance auf Heilung. Dafür musste sein eigenes Immunsystem zunächst komplett außer Kraft gesetzt werden, um Platz für neue, gesunde Blutstammzellen eines Spenders zu machen. Aus diesen neuen Blutstammzellen bildete sich nach etwa drei Monaten ein vollkommen neues Immunsystem. Während dieser Zeit war Ahmad besonders gefährdet, sich mit Bakterien oder Viren zu infizieren. Daher war es lebenswichtig für ihn, besonders gut und sicher von seiner Umgebung abgeschirmt zu werden.

Das Moby wird zunächst für Kinder eingesetzt, die Schutz vor Ansteckung benötigen. Zukünftig ist geplant, auch Patient:innen, die selbst infektiös sind, mithilfe des Mobys Kontakt zur Familie zu ermöglichen. Technisch ist beides möglich: Der Überdruck verhindert, dass Erreger von außen in die Kapsel eindringen und der Unterdruck schützt wiederum die Außenwelt vor einer Ansteckung durch die kranke Person im Inneren des Gefährts.

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