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Für eine bessere Gesundheitsversorgung in Europa

 Europäische Universitätskliniken im Austausch mit der EU

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EUHA bespricht die nächsten Schritte

Wie kann Europa die Corona-Pandemie gemeinsam bewältigen? Wie können digitale Gesundheitsdaten für eine bessere Gesundheitsversorgung nutzbar gemacht werden? Wie lassen sich Forschungsexpertise und -ressourcen bündeln, um medizinische Innovationen zu beschleunigen? Das sind einige der Themen, zu denen sich die Partner-Institutionen der European University Hospital Alliance (EUHA) – dem Netzwerk der neun führenden europäischen Universitätskliniken – jetzt auf ihrer Mitgliederversammlung verständigt und nächste Schritte entworfen haben. Die General Assembly der EUHA fand aufgrund der aktuellen Situation online statt.

Prof. Kroemer unterzeichnet das Memorandum of Understanding zur Gründung eines EUCCAT | Foto: Peitz/Charité

Partnerschaften europaweit ausbauen und vertiefen

Das zurückliegende halbe Jahr, in dem die Charité den EUHA-Vorsitz innehatte, war stark geprägt von der COVID-19-Pandemie. So tauschten sich die EUHA-Partner unter anderem regelmäßig in Video-Konferenzen zum Management der Gesundheitskrise aus. Der Vorstandsvorsitzende der Charité Prof. Dr. Heyo K. Kroemer betonte zum Auftakt der EUHA-Mitgliederversammlung letzte Woche, wie wichtig die europäische Zusammenarbeit insbesondere hinsichtlich der derzeitigen pandemischen Lage sei: „Die Kooperation und der Expertenaustausch mit unseren europäischen Partnern hat uns im bisherigen Umgang mit der Pandemie enorm geholfen“, sagte er. „Gleichzeitig konnten wir uns als wertvoller Partner der EU-Kommission positionieren und unsere Empfehlungen bei diversen Expertenrunden mit Akteuren der Europäischen Union einbringen.“ In die Zukunft blickend ergänzte Prof. Kroemer: „Wir freuen uns darauf, diese Beziehungen in den nächsten Monaten weiter zu vertiefen und über das wichtige Thema der Bewältigung der Pandemie hinaus auch so große Projekte wie die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung in Europa zum Nutzen aller Patientinnen und Patienten aktiv mitzugestalten.“

Die Pandemie mit Expertise der EUHA bewältigen

Zum EUHA-Meeting war auch die Generaldirektorin für Gesundheit der EU-Kommission Sandra Gallina geladen. Sie hob hervor, dass sie auf die gebündelte Expertise der EUHA setze, um übergreifende EU-Programme aufzusetzen und die europäischen Gesundheitssysteme weiterzuentwickeln – gerade auch mit Blick auf die Bewältigung der Corona-Pandemie. So bat sie die EUHA um Empfehlungen zu Teststrategien und Quarantäne-Maßnahmen, zum Management von Intensivkapazitäten sowie zur Entwicklung und Verteilung eines Impfstoffs. Zudem solle die Zusammenarbeit zwischen den europäischen Universitätskliniken und dem European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) sowie weiteren nationalen Einrichtungen, wie etwa dem Robert Koch-Institut auf deutscher Seite, gestärkt werden. Die neu gegründete COVID-Task-Force, in der sich Expertinnen und Experten der EUHA-Institutionen kurzfristig austauschen und Empfehlungen erarbeiten können, soll die EU-Kommission zukünftig zu Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie beraten.

Die Digitalisierung patientenzentriert voranbringen

Ein weiteres Thema war die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung in Europa. Es sei wichtig, sagte die Vertreterin der EU-Kommission, dass die Unikliniken in die Entwicklung eines European Health Data Space miteinbezogen werden, um von deren Erfahrungen zu profitieren und schneller voranzukommen. Unter Leitung der Charité hatte sich hierzu bereits im November 2019 die EUHA-Arbeitsgruppe „Digital Health and Data Network“ gegründet. Sie setzt sich unter anderem damit auseinander, wie die europäischen Gesundheitssysteme klinische Daten für medizinische Innovationen nutzbar machen können, um beispielsweise im Patient-Reported Outcome Measurement (PROM) die Behandlungsqualität mithilfe von Patientenbefragungen zu Therapie-Ergebnissen zu verbessern. Um diese großen Mengen klinischer Daten generieren und verarbeiten zu können, müssten die Gesundheitssysteme allerdings umstrukturiert werden: Wie sehen die nächsten Schritte auf dem Weg zu einem European Health Data Space aus?

Forschung bündeln, um Innovationen zu beschleunigen

Darüber hinaus unterzeichneten die Vorsitzenden der EUHA-Einrichtungen ein Memorandum of Understanding zur Gründung eines European Center for Cell and Gene Cancer Therapy (EUCCAT): In diesem virtuellen Institut sollen zukünftig Expertisen und Ressourcen zur hochkomplexen Forschung auf dem Gebiet der Zell- und Gentherapie gebündelt werden. Prof. Dr. Axel Radlach Pries, Dekan der Charité, ordnete ein: „Auf diesem Gebiet gibt es ein hohes Innovationspotenzial – gleichzeitig erfordert die Herstellung von Arzneimitteln für neuartige Therapien (ATMP) eine hohe klinische Expertise und enorme Ressourcen. Die Kooperation mit unseren europäischen Partnern ist daher ein wichtiger Schritt, um die Entwicklung von ATMP in Europa zu beschleunigen und mögliche Rückstände zu anderen Ländern aufzuholen.“ Universitätskliniken könnten hier mit ihrer Verbindung von exzellenter Forschung und klinischer Expertise eine herausragende Rolle in der Weiterentwicklung der Zell- und Gentherapie spielen, hob Prof. Pries hervor.

Charité hat EUHA-Vorsitz an Karolinska übergeben

Die Charité hatte die EUHA-Präsidentschaft zum 1. Mai 2020 übernommen und damit unter ihrem Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Heyo K. Kroemer für sechs Monate die gesundheits- und wissenschaftspolitische Agenda des Netzwerks unter dem Motto „Rebuilding healthcare post-COVID-19: Integrating Europe“ gesetzt. Satzungsgemäß wechselt die Präsidentschaft nach einem halben Jahr und wurde damit nun an das schwedische Karolinska Universitetssjukhuset in Stockholm übergeben. Gemeinsames Ziel der EUHA-Partner ist es, die Expertise und Leistungsfähigkeit der europäischen Universitätskliniken in Gesundheitsversorgung, Wissenschaft und Lehre dazustellen, zu bündeln und voranzubringen. Die EUHA verbindet seit 2017 neun der größten europäischen Universitätskliniken. Neben der Charité sind das: Vall d‘Hebron Barcelona Hospital Campus, UZ Leuven, King’s Health Partners in London, Ospedale San Raffaele in Mailand, Assistance Publique – Hôpitaux de Paris, Erasmus MC in Rotterdam, Karolinska Universitetssjukhuset in Stockholm, die Medizinische Universität und das AKH Wien.