
Charité übernimmt Vorsitz der Europäischen Universitätskliniken
Sie befinden sich hier:
Expertise und Leistungsfähigkeit bündeln und voranbringen

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin hat die Präsidentschaft der European University Hospital Alliance (EUHA) übernommen. Damit setzt die Charité unter ihrem Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Heyo K. Kroemer in den nächsten Monaten die gesundheitspolitische Agenda des Verbunds der neun führenden europäischen Universitätskliniken – unter dem Motto „Rebuilding healthcare post-COVID-19: Integrating Europe“. Gemeinsames Ziel der EUHA-Mitglieder ist es, die Expertise und Leistungsfähigkeit auf den Gebieten von Gesundheitsversorgung, Forschung und Lehre zu bündeln und voranzubringen.
Zum Antritt der Charité-Präsidentschaft betonte Prof. Kroemer in einer Video-Konferenz mit seinen europäischen Amtskolleginnen und -kollegen: „Die COVID-19-Pandemie hat einmal mehr den Handlungsbedarf aufgezeigt: Wir müssen europaweit gemeinsame Standards in der Gesundheitsversorgung erarbeiten, Kooperationen in der biomedizinischen Forschung stärken und gemeinsam ein Konzept für die Ausbildung der Medizinerinnen und Mediziner und von morgen entwickeln.“ Er ergänzte: „Gerade mit Blick auf die großen Herausforderungen unserer Zeit ist eine solche Bündelung von Ressourcen wichtig, denn nur so können wir ihnen mit innovativen Ansätzen begegnen.“
Vor allem im Bereich Digital Health müssten Systeme und Strukturen weiter ausgebaut und intelligente Tools entwickelt werden, erläuterte Prof. Kroemer: „Im digitalen Zeitalter muss das Gesundheitswesen zugunsten medizintechnischer Neuerungen und einer patientenzentrierten Medizin befähigt werden, große Mengen an klinischen Daten konsequent verarbeiten und damit auch nutzen zu können.“ Wie diese Herausforderung angegangen und europaweit umgesetzt werden kann, damit beschäftigt sich die EUHA-Arbeitsgruppe „Digital Health and Data Network“, die 2019 unter der Leitung der Charité gegründet wurde.
Die EUHA-Partner waren sich einig: Fake News und Verschwörungsmythen können nur mit nachhaltiger und robuster Forschung sowie guter Kommunikation begegnet werden. Unter der gemeinsamen Leitung von Charité/Berlin Institute of Health (BIH) und des Mailänder Universitätsklinikums engagiert sich die EUHA-Arbeitsgruppe „Responsible Research and Innovation“ daher dafür, gemeinsame Standards für klinische Studien und für die Rekrutierung von wissenschaftlichem Personal zu entwickeln. So hat die EUHA beispielsweise kürzlich unter anderem eine COVID-19-Task-Force ins Leben gerufen, die Forschungsprojekte zum neuen Coronavirus koordiniert. „Mit dem EUHA-Netzwerk exzellenter Forschungseinrichtungen können wir aktuelle Herausforderungen in Form von wissenschaftlichen Kollaborationen auf EU-Ebene vertrauensvoll und erfolgreich angehen“, fasste der Dekan der Charité Prof. Dr. Axel Radlach Pries, der ebenfalls an der Mitgliederversammlung teilnahm, das Potenzial der Allianz zusammen.
Um dieser Agenda zum Erfolg zu verhelfen, wolle sich die Charité unter der derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands dafür einsetzen, weitere Kontakte der EUHA zu den Institutionen der Europäischen Union zu knüpfen und bestehende Verbindungen zu stärken, bekräftigte Prof. Kroemer die Ziele des Charité-Vorsitzes.
Über die EUHA
Die European University Hospital Alliance verbindet seit 2017 neun der größten europäischen Universitätskliniken. Neben der Charité sind das: Vall d‘Hebron Barcelona Hospital Campus, UZ Leuven, King’s Health Partners in London, Ospedale San Raffaele in Mailand, Assistance Publique – Hôpitaux de Paris, Erasmus MC in Rotterdam, Karolinska Universitetssjukhuset in Stockholm, die Medizinische Universität und das AKH Wien. Ziel des Netzwerks ist es, die Expertise und Leistungsfähigkeit der europäischen Universitätskliniken in Gesundheitsversorgung, Wissenschaft und Lehre darzustellen, auszutauschen und zu bündeln. Alle EUHA-Mitglieder sind zudem beratend im europäischen Gesundheitssystem tätig.
Links: