
Strategiebausteine
Erfahren Sie hier mehr über einzelne Strategiebausteine der sechs Strategiefelder
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Medizin der Zukunft
Prävention
Gesund bleiben ist die beste Medizin
Im Zentrum der Medizin stand lange das Heilen von Krankheiten. Wie Menschen gesund bleiben und gar nicht erst krank werden, fand dagegen weniger Beachtung. Um der Gesunderhaltung und Prävention mehr Gewicht zu verleihen, werden wir einen entsprechenden Forschungsschwerpunkt aufbauen. Insbesondere geht es darum, gesundheitsfördernde Anpassungen an die Umwelt besser zu verstehen. Wie sich die gesunde Lebensphase verlängern lässt, wird auch wegen des demografischen Wandels zunehmend relevant. Deshalb wollen wir unsere Patient:innen in der Versorgung verstärkt an der Gesunderhaltung beteiligen. Mit außeruniversitären Partnern werden Vorsorgekonzepte und Präventionsstrategien erarbeitet. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele Menschen möglichst lange gesund bleiben.
Patient:innennutzenorientierung
Patient:innenwohl als Maßstab
Geht es mir besser? Die Verbesserung des Patient:innenwohls ist neben anderen Parametern zur Messung eines Behandlungserfolgs ein zentrales Ziel in der Krankenversorgung. Trotzdem ist dies aktuell nicht systematisch auswertbar, insbesondere nachdem die Patient:innen die Charité verlassen haben. An der Charité soll die Perspektive der Patient:innen künftig stärker in den Fokus rücken. Angaben zum Behandlungserfolg aus Patient:innensicht und zur Versorgungsqualität werden zukünftig systematisch gemessen und ausgewertet. Die Ergebnisse fließen in die klinische Behandlung durch Ärzt:innen und Mitarbeitende aller Gesundheitsfachberufe ein und stehen Forschenden zur Verfügung. Auch das Verhältnis zwischen Behandelnden und Behandelten wird von der stärkeren Orientierung an den Patient:innen berührt: Therapeutische Alternativen, Empfehlungen und mögliche Behandlungsergebnisse können transparenter dargestellt werden. Auf dieser Basis kann das individuelle Behandlungsziel gemeinsam bestimmt werden.
Gesundheitsversorgung
Medizinstrategie
Fokussierung auf das, was wir besonders gut können
Die Charité steht für Universitäre Spitzenmedizin und Maximalversorgung. Bereits heute sind wir in hohem Maße spezialisiert und verfügen als eine der größten Universitätskliniken Europas über hochdifferenzierte Medizintechnik und umfassendes Fachwissen. Patient:innen mit besonders schweren, komplexen und seltenen Erkrankungen kommen von weit her in unsere Kliniken. Spezialisierung, Innovationen und fachübergreifende Zusammenarbeit wollen wir weiter ausbauen. In Schwerpunktzentren erhalten Patient:innen Zugang zu innovativen Therapien, die dem internationalen Forschungsstand entsprechen. Zugleich bleiben wir ein Regelversorger in Berlin, weil dies auch für die Aus- und Weiterbildung sowie für unsere Forschungsaktivitäten relevant ist. Als spezialisierter Schwerpunktversorger und als wohnortnaher Regelversorger leisten wir mit unserer Medizin den größtmöglichen gesellschaftlichen Beitrag.
Digitale Prozesse der Krankenversorgung
Daten im Dienst der Medizin
Die Digitalisierung wird die Medizin in den kommenden Jahren umfassend verändern. Patient:innen werden davon ebenso profitieren wie das klinische Personal. Die Verknüpfung medizinischer Daten macht die Versorgung effizienter und besser. Mithilfe digitaler Dienste können Patient:innen die Behandlung mitgestalten und erhalten Zugang zu allen wichtigen Daten sowie zu innovativen Therapien. Für Mitarbeitende der Charité bedeutet die Digitalisierung eine spürbare Entlastung. So sorgen etwa die Software für die mobile Visite und ein modernes Krankenhausinformationssystem für schnelle und bessere Prozesse. Weniger patientenferne Aufgaben erhöhen die Arbeitszufriedenheit und bedeuten zugleich: Mehr Menschen haben mehr Zeit für die Patient:innen.
Telemedizin und Telematik-Infrastruktur
Heilkunst am Handgelenk
Im Jahr 2030 wird die Hälfte der von der Charité behandelten Patient:innen komplett telemedizinisch versorgt. Digitale Assistenzsysteme, algorithmusbasierte Diagnosewerkzeuge oder Smartwatches machen es möglich. Die stationäre Versorgung wird teils durch ambulante oder telemedizinische Behandlungsformen abgelöst. So lassen sich Kosten senken und die Qualität der Gesundheitsversorgung erhöhen. Unsere Telemedizin basiert auf sicheren und datenschutzkonformen digitalen Verbindungen nach innen und außen. Dazu zählen das Charité Patientenportal, die elektronische Patientenakte und ein Messenger zur klinischen Kommunikation. Zwischen Patient:innen und ärztlichem Personal gibt es weniger direkte Kontakte vor Ort. Zugleich können wir mit der Telemedizin mehr Menschen erreichen und die Gesundheitsversorgung verbessern.
Innovation und Forschung
Forschungsprofilierung
Grenzüberschreitend zu neuem Wissen
National wie international stehen wir im Wettbewerb um exzellente Wissenschaftler:innen und Finanzmittel. Eine zentrale Rolle spielt dabei ein klares Forschungsprofil, das wir systematisch gestalten. Den Fokus richtet die Charité auf Grenzbereiche der Disziplinen sowie auf fachübergreifende Zentren, Stationen und Behandlungskonzepte. Erkenntnisse in der Biomedizin gewinnen wir zunehmend an den Grenzen bisher getrennter Fachgebiete. Ein Beispiel ist die Interaktion zwischen dem Mikrobiom des Magen-Darm-Trakts und dem Gehirn. Innovationen entstehen zudem durch disziplinübergreifende Ansätze etwa aus Physik, Biologie, Informatik und Medizin. Deshalb werden wir verstärkt Exzellenzcluster mit interdisziplinären Kooperationen vorschlagen sowie profilbildende Themen und Teams identifizieren und weiterentwickeln.
Verantwortungsvolle Wissenschaft
Ethisch fundierte Forschung schafft Vertrauen
Die Charité hat den Anspruch, dass ihre biomedizinische Forschung vertrauenswürdig, nützlich und in höchstem Maße ethisch ist. Als Institution stellen wir sicher, dass unsere Studienergebnisse transparent, robust und relevant sind. Mit neuen Messverfahren lässt sich zum Beispiel besser klären, ob ein Forschungsansatz zu ersten klinischen Anwendungen kommen soll. Wir bilden Studierende und Wissenschaftler:innen in den Methoden systematische Reviews und Metaanalysen aus sowie zu Themen wie Reproduzierbarkeit, offener Wissenschaft und Robustheit. Das Management von Forschungsdaten und Berufungen werden optimiert. Mit diesen und vielen weiteren Projekten stehen wir national wie international für eine verantwortungsvolle Forschung.
Digitalisierung Forschung
KI und Data Science in der Medizin
Die Medizin der Zukunft ist digital und datengetrieben. So lassen sich beispielsweise mit digitalen Verfahren individuelle Gesundheitsrisiken frühzeitig erkennen, die Funktionsweisen von Organen simulieren, oder die Effekte von Therapien patientenspezifisch vorhersagen. Langfristig lässt sich mit der Generierung von “Real-World-Evidence" aus Versorgungsdaten ein lernendes Gesundheitssystem etablieren, in dem die Versorgung direkt von neuen Forschungsergebnissen profitiert und jeder Versorgungsprozess zur Wissensgewinnung beiträgt. Um diese Vision zu verwirklichen, muss der gesamte Prozess von der Erhebung über die Zusammenführung, Auswertung und kollaborative Nutzung von Daten sowie deren bidirektionaler Übergang zwischen Versorgung und Forschung effizient und sicher gestaltet sein. Eine solche innovative digitale Forschungsinfrastruktur ist eine Grundvoraussetzung, um als Charité und BIH in der biomedizinischen Forschung national führend und international wettbewerbsfähig zu bleiben.
Standorte, Infrastruktur und Wirtschaftlichkeit
Nachhaltigkeit
Gesunde:r Patient:in, gesunder Planet
Kliniken haben einen hohen Bedarf an Energie und Material – und verfügen damit zugleich über große Einsparpotenziale. Diese wollen wir beim nachhaltigen Umbau der Charité nutzen. Der Ressourcenaufwand des Klinikbetriebs und die historischen Gebäude sind dabei die größten Herausforderungen. Unsere CO2-Emissionen sollen bis 2028 gegenüber 2018 um ein Fünftel sinken. Bauliche Anpassungen, technische Veränderungen bei IT und Mobilität sowie erneuerbare Energien tragen dazu bei. Neben dem Energiehaushalt richtet die Charité auch ihren Wasserverbrauch und das Abfallmanagement nachhaltig aus. Bei Neubauten und Sanierungen wird die ökologische Gestaltung der Infrastruktur von vornherein einbezogen. Wie beim Umweltschutz orientiert sich die Charité auch in den Bereichen Soziales und Gesundheit am Konzept Nachhaltigkeit. So tragen wir zu einer besseren Umwelt für alle bei.
Bau und Infrastruktur
Zukunft bauen
Die Charité hat sich auf den Weg gemacht, eine visionäre, bauliche Weiterentwicklung der Campus aufzustellen. Die Grundlage hierfür bildet die Strategie Charité 2030. Für dieses ambitionierte Vorhaben werden, wie zuletzt von Friedrich Althoff und Rudolf Virchow, bauliche Masterpläne für DIE NEUE CHARITÉ entwickelt. Diese geben die Rahmenbedingungen für die bauliche Umsetzung bis 2050. Die städtebaulichen und architektonischen Ansätze spiegeln das internationale Spitzenniveau der Charité in Forschung und Behandlung auch baulich wider. Auf Grundlage der Zukunftspläne werden schrittweise die einzelnen Zukunftsbausteine geplant und gebaut. Hierbei wird die bauliche Entwicklung mit inhaltliche Entwicklungsfelder verschränken, wie das Rahel Hirsch Center for Translational Medicine am Campus Mitte direkt am Bettenhochhaus zeigt. Gleiches gilt für unser international führendes Herzzentrum am Campus Virchow-Klinikum, das bis 2028 fertiggestellt sein soll. Mit der baulichen Weiterentwicklung unserer Standorte schaffen wir die Räume für die Medizin von Morgen.
Mehr dazu gibt es hier: https://dieneue-charite.de
Menschen und Bildung
Gesundheitsberufe@Charité2030
Ihr Profil: Kompetent, reflektiert, souverän
Das Arbeiten im Gesundheitssystem wird sich teils drastisch verändern. Neue Technologien spielen dabei ebenso eine Rolle wie veränderte gesellschaftliche Strukturen und Werte. In den Gesundheitsberufen wird interprofessioneller zusammengearbeitet. Neue Berufsbilder entstehen etwa im Bereich Digital Health. Wissenschaft und Translation sind die zentrale Aufgabe aller Gesundheitsberufe, Evidenzbasierung das Fundament ihres Handelns. Das Ziel aller Studiengänge und Ausbildungen sind digital kompetente und ethisch reflektierte Nachwuchskräfte, die auch bei unerwarteten Problemlagen souverän handeln. Mit hervorragenden Arbeitsbedingungen, individuellen Bildungsangeboten und flexiblen Karrierewegen ist die Charité auch künftig ein äußerst attraktiver Ort zum Arbeiten und Lernen.
Organisations- und Personalentwicklung
Verbindliche Vielfalt
Das Wohlergehen unserer Mitarbeitenden und Studierenden ist die Grundlage für die Leistungs- und Innovationskraft der Charité. Deshalb unterstützen wir Menschen in ihrer Vielfalt und sichern Chancengerechtigkeit, Diversität und Inklusion. Konkret bedeutet dies etwa die Förderung von Frauen in Führungspositionen. Wir beziehen Gender-Aspekte in Ausbildung, Lehre und Forschung ein. Und wir bieten Arbeitszeitkonzepte, die sich an den Bedürfnissen in unterschiedlichen Lebensphasen orientierten. Ein Curriculum für Führungskräfte und ein Charité-Verhaltenskodex sorgen für ein verbindliches Miteinander. Unsere Kultur lebt von Teamgeist und Vertrauen, von Respekt, Stolz und Mut. Damit gewinnt die Charité die besten Wissenschaftler:innen, Fachkräfte und Studierenden.
Interne Transformation
Rethinking Services
Dienstleister für die Medizin der Zukunft
Wir denken Gesundheit neu. So ist unsere Strategie für 2030 überschrieben. Die neue Ausrichtung bezieht auch die Verwaltung mit ein. Sie unterstützt als interner Dienstleister sowohl Forschung und Lehre als auch die medizinische Versorgung. All diese Bereiche sind bei ihrer Weiterentwicklung auf zentrale Services angewiesen. Wir wollen unsere Organisation so gestalten, dass sie die Medizin der Zukunft möglich macht. Ein wichtiger Maßstab sind dabei die Nutzer:innenzentrierung und die Digitalisierung von Prozessen. Insbesondere Personal, Erlösmanagement und IT sind neu zu ordnen. Die Mitarbeitenden werden über Formate für Feedback und Austausch eingebunden. Zudem gibt es Angebote für Trainings und Coaching. Unser Ziel ist eine transparente und effiziente Verwaltung, die entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit der Charité beiträgt.